Welchen Einfluss haben staatliche Sozialleistungen, Sozialabgaben und das Steuersystem auf die Einkommensverteilung in Österreich? Haben Löhne oder Einkommen aus Vermögen in den letzten Jahren stärker zugenommen? Die Antworten darauf und mehr Informationen zur Entwicklung der Einkommen, z.B. bei Unterschieden zwischen Branchen, Arten der Beschäftigung, Geschlechtern u.v.m. finden Sie in der Broschüre „Einkommensverteilung in Österreich“ vom Sozialministerium Österreich.
Seit Anfang der 1990er Jahre bis 2008 sind die Unternehmens- und Vermögenserträge deutlich stärker angestiegen als die Einkommen aus unselbstständiger Arbeit. Zwischen Ende der 1980er Jahre und 2007 ist die Lohnquote (gemessen an der Lohn- und Gehaltssumme als Anteil am Volkseinkommen) von 75% auf 66% gesunken. Das war der niedrigste Wert seit Beginn vergleichbarer Aufzeichnungen.
Große Lohnunterschiede nach sozialrechtlichem Status und nach Alter
Bereits beim Berufseinstieg gibt es Einkommensunterschiede zwischen ArbeiterInnen und Angestellten. Die weitere Einkommensentwicklung in der Berufskarriere hängt stark davon ab, ob man Arbeiter, Arbeiterin, männlicher Angestellter und Beamter oder weibliche Angestellte oder Beamtin ist. Ältere Arbeiterinnen und Arbeiter verdienen kaum mehr als ihre KollegInnen zu Beginn ihrer Erwerbskarriere. Sehr wohl gibt es aber ein starkes Senioritätsprinzip bei männlichen Angestellten und Beamten. Frauen verdienen weniger als Männer. In Arbeiter- und Angestelltenberufen beträgt der Unterschied mehr als ein Drittel.
Bei den Lohn- und GehaltsempfängerInnen waren in den letzten zwanzig Jahren die Zuwächse in den oberen Einkommensgruppen stärker als in den unteren. Nettoeinkommen sind etwas weniger ungleich verteilt als Bruttoeinkommen: Die progressive Lohnsteuer führt zu einer Abschwächung der Schieflage.